«Die praxisnahe Weiterbildung mit Abschluss auf Bachelor-Niveau, während ich weiterhin Vollzeit arbeitete, kann ich uneingeschränkt empfehlen.»

Angela Tiefenauer, Wetzikon

Story von Angela Tiefenauer

Vor zweieinhalb Jahren beschloss Angela Tiefenauer die Ausbildung zur Fachfrau im Finanz- und Rechnungswesen mit eidg. Fachausweis zu beginnen. Ihr Einsatz hat sich gelohnt – am 24. Mai 2024 war sie zur Schlussfeier eingeladen und kann auf eine spannende wie auch herausfordernde Zeit zurückschauen.

Die 24-jährige Angela Tiefenauer hat vor sechs Jahren ihre Ausbildung als Kauffrau EFZ mit Berufsmatura abgeschlossen und dabei ihre Leidenschaft für Zahlen entdeckt. Nach der Lehre erhielt sie die Möglichkeit, in der Buchhaltung bei ihrem Ausbildungsbetrieb, der Zürcher Oberland Medien AG, Fuss zu fassen.

Bereits nach knapp drei Jahren wurde ihr mit nur 21 Jahren die Position als Stv. Head of Finance angeboten. Mit der Übernahme dieser Stelle entschied sie sich auch dazu, den eidg. Fachausweis im Finanz- und Rechnungswesen zu erlangen.

Angela Tiefenauer nutzte das Angebot ihres gewählten Bildungsinstituts, das erste Jahr der Ausbildung im Selbststudium zu absolvieren, um in Vollzeit weiterarbeiten zu können. Nach diesem Jahr startete eine intensive Zeit. Neben den beruflichen Verpflichtungen von Montag bis Freitag ging sie am Samstag nach Oerlikon in die Schule. Die Möglichkeit, den Unterricht via Zoom von zu Hause aus zu verfolgen, nahm sie nur selten wahr, da sie den Austausch vor Ort mit den anderen Studierenden und den schulischen Unterricht schätzte. Neben den Lektionen am Samstag startete dann noch der Excel-Kurs am Montagabend nach der Arbeit. Ausserdem musste sie Online-Module im Bereich Führung absolvieren – beide Kurse sind Zulassungsbedingungen für den Fachausweis.

Von Woche zu Woche wuchs das Wissen, das sie direkt in die Praxis umsetzen konnte. Für Angela Tiefenauer war es spannend, das Gelernte anwenden zu können und zu sehen, dass ihr Studium so praxisnah ist. Doch das Leben mit Familie und Freunden kam oft zu kurz. Dafür hatte ihr ganzes Umfeld aber volles Verständnis. Die einzige Konstante, die Angela als Ausgleich diente, war das Kung-Fu-Training drei Mal die Woche.

Mit der Zeit kam der Wunsch nach Freizeit ohne Schulbücher, Samstage ohne Schule und unbeschwerte Ausflüge ohne schlechtes Gewissen im Hinterkopf auf. Dass die Prüfungen näherkamen, war einerseits beunruhigend, andererseits lockte das absehbare Ende.

Bereit für die Prüfungen fühlte sich Angela im April keineswegs, denn permanent tauchten Zweifel auf, ob sie genug gelernt hatte. In 14 Prüfungsstunden an drei Tagen musste sie, wie die rund 1’000 anderen Kandidatinnen und Kandidaten auch, das angesammelte Wissen der letzten zweieinhalb Jahre zu Papier bringen.

 

Erleichterung stellte sich bei der jungen Frau ein, als die Prüfungen vorbei waren. Dann kam das lange Warten auf das Ergebnis. Zwar war die neu gewonnene Freizeit wunderschön, aber die herumliegenden Schulbücher und das Nachfragen von Personen in ihrem Umfeld, ob das Resultat schon gekommen sei, erinnerten ständig an das noch ausstehende Ergebnis.

Einen Monat später kam die erlösende Nachricht mit dem Prüfungsresultat. Der Satz «Herzlichen Glückwunsch zur bestandenen Prüfung!» löste viele Emotionen aus. Sie hatte es tatsächlich geschafft. Die investierte Zeit und das Geld, all die Momente am Rande der Verzweiflung und der Verzicht auf Freizeit hatten sich gelohnt. Unendlich erleichtert und mit Stolz erfüllt, konnte sie am 24. Mai 2024 ihr Diplom im Festsaal des Casinos Bern entgegennehmen – ein erhebendes Gefühl.